Kreislaufwirtschaft: Ressourcen schonen, Zukunft sichern

Neue Wege für Wirtschaft und Umwelt: Kreislauf statt Einbahnstraße.

Dieser Beitrag entstand aus der Kooperation zwischen willhaben und Österreichs führender Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.


Lineare Wirtschaft: entnehmen - produzieren - verwenden - entsorgen

In unserem Alltag verwenden wir alle eine ganze Menge an Produkten: Lebensmittel zum Essen, Kleidung, die uns warm hält, Elektronikartikel in der Arbeit oder beim Online-Shopping. Doch wo kommen all die Rohstoffe, die für die Herstellung dieser Waren nötig sind, eigentlich her? Und was passiert mit meinem alten Smartphone, wenn ich es wegwerfe?

Traditionell sieht dieser Lebenszyklus etwa so aus:

Die Rohstoffe werden abgebaut und zu einem fertigen Produkt verarbeitet. Dieses Produkt wird eine Zeit lang verwendet und irgendwann weggeworfen. Der so entstandene Müll landet dann in der Müllverbrennung, auf einer Deponie oder im Meer.

Das ist lineare Wirtschaft, auch "Take-Make-Use-Dispose" genannt.


Diese Art zu produzieren nennen wir „lineare Wirtschaft“, weil Ressourcen einmalig abgebaut, verwendet und entsorgt werden.
Und diese Art zu Wirtschaften hat zu einer Ausbeutung und Überlastung von Mensch und Natur geführt.


Geplant kurze Lebensdauer von Produkten

Da die meisten Konzerne Profit machen, indem sie möglichst große Mengen an Waren billig produzieren und anschließend verkaufen, steht bei vielen Produkten nicht die Befriedigung von Bedürfnissen im Vordergrund. Stattdessen werden Produkte oft so designt, dass sie möglichst kurz verwendet werden, damit wir rasch etwas Neues kaufen. Dies führt zu so genannter Überproduktion, in der mehr Produkte hergestellt, als benötigt werden. Beispiele dafür lassen sich etwa in der Fast Fashion-Industrie, bei nicht-reparierbaren Smartphones oder der geplanten Obsoleszenz von Produkten finden.

Geplante Obsoleszenz beschreibt hierbei die Praktik, die Lebensdauer von Produkten zu verkürzen, um Anreize für einen frühen Neukauf zu setzen. Die lineare Wirtschaft führt also dazu, dass Güter produziert werden, um Gewinn zu machen, anstatt Bedürfnisse zu decken. Ihr Lebensende ist den Herstellern und Verkäufern egal.


Warum Kreislaufwirtschaft mehr als nur Recycling ist

Die sogenannte Kreislaufwirtschaft verfolgt einen ganz anderen Ansatz: Sie zielt darauf ab, möglichst wenige neue Ressourcen zu verbrauchen und möglichst wenig Müll zu produzieren. Dies soll gelingen, indem die Menge an neu produzierten Gütern gesenkt, und das bestehende Material möglichst effektiv verwendet wird, um Bedürfnisse zu stillen.

In der öffentlichen Diskussion wird Kreislaufwirtschaft oft mit Recycling gleichgesetzt. Obwohl es sinnvoll ist, Abfall aufzubereiten, kann Recycling alleine unsere Wirtschaft nicht kreislauffähig machen.

Die Kreislaufwirtschafts-Strategie der Bundesregierung macht das deutlich, indem sie das Ablehnen unnötiger Produktion (Refuse) und das Überdenken der Produktionsweisen (Rethink) in den Vordergrund stellt. Während die lineare Wirtschaft zu immer mehr Wachstum und stetig steigender Produktion getrieben wird, setzt sich die Kreislaufwirtschaft also zum Ziel, Bedürfnisse mit möglichst wenigen Ressourcen zu erfüllen.

Die Kreislaufwirtschaft vermeidet dadurch jene Überproduktion, welche in der linearen Wirtschaft etwa durch kurzlebige oder unreparierbare Produkte herbeigeführt wird.

Kreislaufwirtschaft: produzieren - verwenden - sammeln - recyclen - wiederverwenden

Vorteile für Konsument:innen

Diese Form der Kreislaufwirtschaft hat tiefgreifende Vorteile für Konsument:innen, Arbeiter:innen und die Natur. Konsument:innen profitieren, da die angebotenen Produkte darauf ausgerichtet sind, ihre Bedürfnisse möglichst effizient und langlebig zu erfüllen.

Indem sich die Kreislaufwirtschaft von dem endlosen Druck nach Wachstum und Produktionssteigerungen verabschiedet, kann die Wertschöpfung nachhaltiger und gerechter organisiert werden. Dadurch gewinnen Arbeiter:innen überall, sowohl in heimischen Betrieben als auch in Ländern des Globalen Südens, wo unsere Waren oft hergestellt werden. Durch die Eindämmung der Überproduktion werden außerdem weniger Rohmaterialien und Energie verschwendet, und weniger Treibhausgase und Abfall verschmutzen die Natur.


So kann unsere Wirtschaft kreislauffähiger werden

Wie wir oben gesehen haben, bedeutet ein Umstieg zu einer Kreislaufwirtschaft die Neuorientierung der Produktion: Weg von der profitorientierten Überproduktion der linearen Wirtschaft und hin zu einer Produktion, die Bedürfnisse möglichst effektiv befriedigt. Das bedeutet, wir müssen unsere Wirtschaft von dem Druck, immer mehr und mehr zu produzieren, befreien. Da unsere Ressourcen begrenzt sind, ist grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten offensichtlich nicht möglich. Die Maßnahme mit der höchsten Wirksamkeit auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft ist daher Refuse, also das Ablehnen unnötiger Produktion.

Die Wirtschaft muss also in gerechter Art auf ein nachhaltiges Niveau heruntergefahren werden. Einen kleinen Beitrag können wir alle dazu leisten, indem wir unseren Konsum nachhaltiger gestalten: lieber gebraucht als neu kaufen oder auf die Langlebigkeit unserer Konsumgüter achten, um die Menge an gekauften Produkten zu reduzieren, ohne dabei Bedürfnisse unbefriedigt zu lassen. Am Ende des Tages muss die Veränderung aber systemisch verankert sein, damit sie ihre volle Kraft entfalten kann.

Wie diese Transformation gelingen kann, zeigt das folgende Video:


Global 2000 Logo

Dieser Content entsteht mit der führenden Österreichischen Umweltschutzorganisation Global 2000.

Gemeinsam mit willhaben haben wir uns das Ziel gesetzt, die große Reichweite des digitalen Marktplatzes zu nutzen, um Aufklärung zu den wichtigsten Themen unserer Zeit zu leisten.


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